Ein durchdachtes Liquiditätsmanagement ist entscheidend, um finanzielle Engpässe bei unerwarteten Umsatzrückgängen oder Ausgaben zu vermeiden. Ohne klare Strategie können Zahlungen von Rechnungen, Gehältern oder Wareneinkäufen schnell zum Problem werden.

Effektives Cash- und Liquiditätsmanagement hilft dabei, die Liquidität eines Unternehmens zu sichern und durch Methoden wie Cash Pooling überschüssige Mittel gewinnbringend zu nutzen. Mit den richtigen Strategien wahren Sie die finanzielle Stabilität, und unvorhergesehene Ausgaben lassen sich problemlos abfedern.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Cash- und Liquiditätsmanagement wichtig sind und welche fünf Strategien die Finanzen Ihres Unternehmens sichern.

Inhaltsverzeichnis

    • Was ist Cash- und Liquiditätsmanagement?
    • Methoden des Liquiditätsmanagements
    • Cashflow Monitoring
    • Cashflow-Planung
    • Wie HighRadius beim effektiven Cash- und Liquiditätsmanagement hilft
    • FAQs zum Cash- & Liquiditätsmanagement

Was ist Cash- und Liquiditätsmanagement?

Cash- und Liquiditätsmanagement umfasst die Strategien, die Unternehmen zur effizienten Steuerung ihres Cashflows einsetzen. Ziel ist es, stets über genügend liquide Mittel zu verfügen, um kurzfristige Verpflichtungen zu erfüllen, während gleichzeitig der Einsatz verfügbarer Finanzmittel optimiert wird.

Eine effiziente Verwaltung von Cash und Liquidität hilft Unternehmen, Insolvenzen zu vermeiden, Finanzierungskosten zu senken und Investitionschancen optimal zu nutzen.

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Methoden des Liquiditätsmanagements

Das Liquiditätsmanagement umfasst verschiedene Strategien und Techniken, um sicherzustellen, dass ein Unternehmen über ausreichend liquide Mittel verfügt, um kurzfristige finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen, während gleichzeitig die Nutzung liquider Mittel zur Ertragssteigerung optimiert wird.

Zwei der am häufigsten verwendeten Methoden im Liquiditätsmanagement sind das Cashflow-Monitoring und die Cashflow-Planung. Schauen wir uns diese genauer an:

Methoden des Liquiditätsmanagements

Cashflow Monitoring

Das Cashflow Monitoring trackt aktuelle und historische Geldströme, um die Liquiditätslage eines Unternehmens zu analysieren. Der Prozess umfasst folgende Schritte:

  • Automatische Erfassung von Bankdaten aus verschiedenen Quellen wie ERP-Systemen, Bankportalen, Tabellenkalkulationen, FP&A- und HR-Systemen – über APIs, Secure File Transfer Protocol (SFTP) oder manuelle Uploads.
  • Automatischer Abgleich von Bankauszügen des aktuellen oder vorherigen Tages mit den Buchungen, um Abweichungen zu identifizieren und zu korrigieren.
  • Regelmäßige Analyse der täglichen Liquiditätsposition, um einen klaren Überblick über verfügbare Mittel zu erhalten.
  • Einsatz visueller Dashboards zur schnellen Analyse von Bargeldbeständen und zur Identifizierung von Überschüssen oder Defiziten.
  • Zentralisierung aller Cashflow-Daten in einem einzigen System für eine kontinuierliche und Echtzeit-Überwachung der Liquidität.
  • Erstellung täglicher Cashflow-Berichte für interne und externe Stakeholder.

Beispiel für Cashflow Monitoring:

Betrachten wir das Beispiel des Unternehmens XYZ und dessen monatliche Kapitalflussrechnung (Cashflow-Statement). Diese gibt detaillierte Einblicke in die Geldzuflüsse und -abflüsse aus operativen, investiven und finanziellen Aktivitäten.

Auf diese Weise erhalten Stakeholder eine klare Übersicht über die finanzielle Situation des Unternehmens und können gezielte Maßnahmen zur Optimierung des Cashflows ableiten.

Monatliche Kapitalflussrechnung

Warum Cashflow-Monitoring essenziell für Unternehmen ist

  1. Präzise Berichterstellung: Treasury-Analysten erhalten eine umfassende Übersicht über die Cashflows und können dadurch zuverlässige, fehlerfreie Berichte für das Management erstellen.
  2. Erkennen von Optimierungspotenzialen: Treasury-Manager können Effizienz- und Produktivitätslücken identifizieren und gezielt an Bereichen arbeiten, die verbessert werden müssen, um Unternehmensziele zu erreichen.
  3. Fundierte Entscheidungsfindung: CFOs können auf Basis von Cashflow-Trends und -Muster fundierte Entscheidungen zur Mittelverwendung treffen – etwa wann Investitionen ausgeweitet oder Kosten reduziert werden sollten.

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Cashflow-Planung

Die Cashflow-Planung umfasst die Analyse früherer Budgets zur Anpassung aktueller Finanzpläne, die Prognose von Cashflows (Cash Forecasting) für einen bestimmten Zeitraum und die Zuweisung von Mitteln für verschiedene Unternehmensausgaben.

Der Cashflow-Planungsprozess umfasst:

  • Erstellung einer Cashflow-Prognose durch Erfassung aktueller Finanzdaten aus Banken, ERP-Systemen und anderen Finanzquellen.
  • Auswahl eines Cashflow-Modells zur Prognose verschiedener Kategorien (z. B. ein KI-Modell für Forderungen und Verbindlichkeiten sowie ein heuristisches Modell für Gehaltszahlungen und Steuern) sowie Festlegung des Prognosezeitraums.
  • Berücksichtigung von Trends, Saisonalität und Szenarien in der Prognose, basierend auf historischen und aktuellen Daten.
  • Erstellung von Prognoseberichten und Vergleich mit Ist-Daten, um bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.
  • Integration von Budgetplanungsdaten, einschließlich geplanter Einnahmen, fixer Kosten (Gehälter, Miete, Nebenkosten etc.) und variabler Kosten (Materialkosten, Reisekosten, Wartung etc.).
  • Analyse vergangener Budgets zur Bestimmung von Kosten- und Umsatzerwartungen, Erstellung von Finanzberichten und Identifizierung von Wachstumschancen.

Beispiel für Cashflow-Planung:

Eine Cashflow-Prognose ist das beste Beispiel für eine strukturierte Cashflow-Planung. Betrachten wir eine Vorlage für eine Cashflow-Prognose: Durch einfaches Eintragen der erwarteten Ein- und Auszahlungen liefert die Vorlage eine Prognose des zukünftigen Cashflows. Dies ermöglicht es den Stakeholdern, frühzeitig zu erkennen, ob ein Liquiditätsüberschuss oder -defizit besteht, sodass sie strategische Entscheidungen zur Vermeidung finanzieller Engpässe treffen können.

Warum Liquiditätsplanung essenziell für Unternehmen ist

  1. Verbesserung der Kreditwürdigkeit: Treasury-Manager und CFOs können eine fundierte Liquiditätsplanung erstellen und verfügbare Kreditlinien analysieren. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, Finanzierungen von Investoren oder Kreditgebern zu sichern.
  2. Management von Liquiditätsrisiken: CFOs erhalten frühzeitige Warnungen zu potenziellen Risiken und können mit einem tiefen Verständnis unerwarteter Herausforderungen gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen.
  3. Steigerung der Profitibilität: Führungskräfte können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie ungenutzte Liquidität identifizieren und diese strategisch für Investitionen, Fusionen & Übernahmen oder Aktienanlagen einsetzen.
Lesetipp: Was ist Liquiditätsplanung – Vorteile, Bedeutung und Strategien

5 Strategien für effektives Cash- und Liquiditätsmanagement

Ein effizientes Liquiditätsmanagement erfordert sorgfältige Planung, proaktive Entscheidungen und ein tiefgehendes Verständnis der finanziellen Dynamik eines Unternehmens.
Lösungen für das Liquiditätsmanagement umfassen unter anderem Cashflow-Prognosen, die Beschleunigung von Zahlungseingängen und eine optimierte Steuerung von Verbindlichkeiten.

Sowohl kleine als auch große Unternehmen benötigen effektive Cashflow- und Liquiditätsstrategien, um wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern. Der Unterschied zwischen Wachstum und finanziellen Engpässen liegt in der Fähigkeit, Cashflow und Liquiditätspositionen strategisch zu steuern.

Die folgenden fünf Strategien bilden das Fundament für ein robustes Liquiditätsmanagement:

1. Cashflow-Monitoring und Analyse

  • Erfassung und Organisation finanzieller Daten (Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Cashflow-Statement).
  • Abgleich von Transaktionen mit Kontoauszügen zur Sicherstellung der Datenintegrität.
  • Erkennung von Cashflow-Trends (z. B. negative Cashflow-Entwicklung, hohe Fremdkapitalabhängigkeit, Liquiditätsengpässe) über Dashboards.
  • Tracking von Finanzierungsinstrumenten (Eigen- und Fremdkapital) zur Optimierung von Investitions- und Kreditentscheidungen.

2. Cashflow-Prognosen und Planung

  • Datenaggregation aus Banken, ERPs, Tabellenkalkulationen, FP&A- und anderen Systemen für Prognosezeiträume (monatlich, quartalsweise, jährlich).
  • Einsatz von KI-Modellen für komplexe Cashflow-Kategorien (Forderungen & Verbindlichkeiten), heuristische Modellierung für fixe Cashflows (z. B. Gehälter, Steuern) und Zeitreihenanalysen zur Erfassung von Saisonalitäten und Trends.
  • Berücksichtigung interner und externer Faktoren, die zukünftige Cashflows beeinflussen können (Veränderungen in Umsatz, Kosten, Branchenentwicklung, Kundenverhalten, regulatorische & Marktbedingungen).
  • Erstellung präziser Cashflow-Prognosen durch KI-gestützte Systeme zur schnellen und genauen Liquiditätssteuerung.
  • Validierung der Prognosen durch Abgleich mit tatsächlichen Cashflows zur Verbesserung der Prognosegenauigkeit.

3. Working Capital Management

  • Analyse der Cashflow-Daten zur Bestimmung des optimalen Betriebskapitals für den Unternehmensalltag.
  • Optimierung des Working-Capital-Managements durch effizientes Lager-, Forderungs- und Verbindlichkeitsmanagement.
  • Fortlaufende Überwachung von KPIs im Working-Capital-Management im Vergleich zu Branchenstandards.
  • Dynamische Anpassung von Working-Capital-Strategien basierend auf aktuellen Analysen und Marktentwicklungen.
  • Abstimmung mit Finanz-, Einkaufs- und Vertriebsteams, um Working-Capital-Initiativen effektiv umzusetzen.

4. Liquiditätsrisikomanagement

  • Identifikation und Klassifizierung von Treasury-Risiken und deren Ursachen.
  • Erkennung zukünftiger Risiken, die sich auf das Unternehmen auswirken könnten.
  • Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen potenzieller Risiken auf das Unternehmen.
  • Abgleich des Risikoappetits mit der aktuellen und potenziellen Risikosituation.
  • Proaktive Berichterstattung an Stakeholder und schnelles Einleiten notwendiger Maßnahmen.
  • Risikosteuerung durch folgende Maßnahmen:
    • Risikovermeidung: Anpassung der Geschäftsstrategie
    • Risikotransfer: Absicherung durch Versicherungen
    • Risikoreduktion: Einführung interner Kontrollmechanismen oder anderer Maßnahmen zur Risikominderung

5. Cash-Sicherung und Liquiditätsoptimierung

  • Analyse der Lagerbestände, Identifikation von langsam drehenden oder veralteten Produkten und Einführung von Maßnahmen zur Bestandskontrolle.
  • Festlegung von Kreditrichtlinien, schnelle Überwachung und Einziehung offener Forderungen, Anreize für frühzeitige Zahlungen.
  • Optimierung der Zahlungskonditionen mit Lieferanten, Nutzung von Skonto-Vorteilen und strategische Steuerung der Zahlungsfristen.
  • Implementierung einer zentralen Cash-Pooling-Struktur, basierend auf den Unternehmensanforderungen, inkl. Definition des zentralen Cash-Pool-Kontos und der Unterkonten.
  • Abschluss von Pooling-Vereinbarungen, die Bedingungen der Liquiditätssteuerung festlegen (z. B. Mittelzuweisungen, Zinsberechnungen).
  • Ertragssteigerung durch Investitionen in Finanzinstrumente wie Geldmarktfonds, Unternehmensanleihen, Festgelder und Dividendenaktien.

Wie HighRadius beim effektiven Cash- und Liquiditätsmanagement hilft

Moderne Treasurer suchen nach Lösungen, die sowohl umfassend als auch flexibel sind. Eine gute Cash-Management-Lösung ermöglicht es Unternehmen, Zahlungen und Liquiditätsmanagement zentral zu steuern, zu automatisieren und zu optimieren – sei es innerhalb einzelner Geschäftsbereiche oder im gesamten Unternehmen.

Die cloudbasierte Cash Management Software von HighRadius wurde entwickelt, um Cashflow-Prozesse zu verbessern und Unternehmen zu besseren finanziellen Entscheidungen zu verhelfen. Zu den Funktionen gehören Cash-Positionierung, Abstimmung, Liquiditätsmanagement, Schulden- und Investitionsverwaltung sowie Treasury-Analysen.

Warum Sie die Best Practices im Cash- und Liquiditätsmanagement umsetzen sollten:

  • Integrierte Datenaggregation: Echtzeit-Überblick über alle Cash-Bestände durch eine automatisierte Finanzdatenintegration aus verschiedenen ERPs, Finanzsystemen und Bankkonten.
  • Kontinuierliche globale Cash-Transparenz: Vollständiger Überblick über Bankguthaben durch konsolidierte Kontoinformationen in einer zentralen Oberfläche – mit individuell anpassbaren Ansichten und Transaktionen auf einen Klick.
  • Automatisierte Bankabstimmung: Präziser Abgleich von aktuellen und früheren Bankkonten mit den zugehörigen Transaktionen zur schnellen Erkennung und Korrektur von Abweichungen.
  • Zentrale Bankkontenverwaltung: Verwaltung aller Bankkontodetails und Zeichnungsberechtigungen an einem Ort mit einfacher Massenverarbeitung für Import, Bearbeitung und Aktualisierung.
  • Automatisiertes Management der Finanzinstrumenten: Erstellung von Zahlungsanweisungen für Schulden und Investitionen mit automatischer Integration in Cash-Positionen und 98% automatisierter Transaktionszuordnung.
  • Automatisierte Buchungen ins Hauptbuch (GL): Regelbasierte Buchung nach ERP-Standards. Nach Erstellung der Buchungseinträge werden diese automatisch exportiert und im Hauptbuch des ERPs hinterlegt.

FAQs zum Cash- & Liquiditätsmanagement

1. Was ist ein Beispiel für Liquiditätsmanagement?

Ein Unternehmen mit einem monatlichen Umsatz von 100.000 € erhält 70% innerhalb von 30 Tagen und die restlichen 30% innerhalb von 60 Tagen. Um seine Zahlungsverpflichtungen zu steuern, hat es monatliche Kosten von 60.000 € für Rohstoffe, Gehälter und Betriebsausgaben und verhandelt mit Lieferanten Zahlungsziele von 45 Tagen, um die Liquidität optimal zu managen.

2. Was ist der Unterschied zwischen Liquiditätsmanagement und Cash-Management?

  • Liquiditätsmanagement umfasst die Steuerung von liquiden Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Verpflichtungen zu erfüllen.
  • Cash Management konzentriert sich auf die tägliche Verwaltung von Bargeld, einschließlich Einzahlungen, Auszahlungen, Pooling und Cash-Positionierung.

3. Welche vier Kennzahlen werden häufig zur Beurteilung der Liquidität eines Unternehmens verwendet?

  1. Current Ratio (Liquiditätsgrad 1): Umlaufvermögen / Kurzfristige Verbindlichkeiten
  2. Quick Ratio (Liquiditätsgrad 2): (Umlaufvermögen – Vorräte) / Kurzfristige Verbindlichkeiten
  3. Cash Ratio (Liquiditätsgrad 3): Liquide Mittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten
  4. Operativer Cashflow-Quote: Operativer Cashflow / Kurzfristige Verbindlichkeiten

4. Wie kann überschüssige Liquidität effizient verwaltet werden?

Zur optimalen Verwaltung überschüssiger Liquidität bieten sich folgende Maßnahmen an:

  • Kurzfristige Investitionen wie Geldmarktfonds
  • Diversifikation über verschiedene Anlageklassen
  • Reinvestitionen in das Unternehmen zur Förderung des Wachstums
  • Schuldenrückzahlung und Dividendenausschüttungen
  • Aufbau angemessener Reserven und regelmäßige Überprüfung der Strategie

5. Was sind Cash-Management-Services?

Cash-Management-Services umfassen verschiedene Finanzlösungen zur Optimierung von Cashflow, Liquidität und Finanzprozessen in Unternehmen. Dazu gehören Cash-Pooling, Kontenabstimmung, Zahlungsabwicklung und Liquiditätsprognosen, um Effizienz zu steigern und Renditen zu maximieren.

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