Ein effektives Cash Management ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Für CFOs und Finanzverantwortliche sind Kennzahlen, die die Effizienz der Liquiditätssteuerung messbar machen, unverzichtbar. Eine der wichtigsten Kennzahlen in diesem Kontext ist Days Payable Outstanding (DPO) – ein Maß für die Effizienz, mit der ein Unternehmen seine Verbindlichkeiten verwaltet.

DPO gibt an, wie viele Tage ein Unternehmen durchschnittlich benötigt, um Lieferanten nach Erhalt einer Rechnung zu bezahlen. Ein fundiertes Verständnis dieser Kennzahl ermöglicht es Unternehmen, ihren Cashflow gezielt zu optimieren, bessere Zahlungsbedingungen auszuhandeln und nachhaltige Beziehungen zu Lieferanten zu stärken.

In diesem Artikel erklären wir das Konzept der DPO, zeigen die Berechnungsformel auf und liefern wertvolle Einblicke, wie diese Kennzahl CFOs dabei unterstützen kann, finanzielle Strategien datenbasiert zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Days Payable Outstanding (DPO)?

Die Kennzahl Days Payable Outstanding (DPO) misst die durchschnittliche Zeit, die ein Unternehmen benötigt, um Rechnungen und Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten, Händlern oder Gläubigern zu begleichen. Ein hoher DPO-Wert zeigt an, dass ein Unternehmen seine Rechnungen erst nach längerer Zeit bezahlt, während ein niedriger DPO-Wert darauf hinweist, dass das Unternehmen seine Verbindlichkeiten zügig begleicht. Diese Kennzahl ist von zentraler Bedeutung für das Cashflow-Management und die finanzielle Stabilität eines Unternehmens.

Formel zur Berechnung von Days Payable Outstanding (DPO)

Die DPO Kennzahl wird in der Regel auf Jahresbasis berechnet und gibt an, wie viele Tage ein Unternehmen durchschnittlich benötigt, um Lieferantenrechnungen zu begleichen. Die Formel lautet:

Days Payable Outstanding = (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / Herstellkosten der verkauften Waren) x Anzahl der Tage

Formel zur Berechnung der DPO

Bestandteile der Formel:

  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Accounts Payable): Der Betrag, den das Unternehmen seinen Lieferanten für auf Kredit gekaufte Waren schuldet.
  • Herstellkosten der verkauften Waren (Cost of Goods Sold, COGS): Die direkten Produktionskosten der verkauften Waren, wie Material- und Fertigungskosten.
  • Anzahl der Tage: In der Regel wird ein Jahr mit 365 Tagen zugrunde gelegt. Für quartalsweise oder monatliche Berechnungen können auch 90 bzw. 30 Tage verwendet werden.

Berechnung von Days Payable Outstanding: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Verbindlichkeiten bestimmen:

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in der Bilanz des Unternehmens aufgeführt. Sie umfassen alle kurzfristigen Verbindlichkeiten, die aus Einkäufen auf Kredit resultieren.

2. Herstellkosten der verkauften Waren (COGS) ermitteln:

Die Herstellkosten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Sie setzen sich aus direkten Kosten zusammen, wie Rohstoffen, Arbeitskräften und Fertigungskosten, die direkt mit der Produktion verbunden sind.

3. Zeitrahmen festlegen:

Die Anzahl der Tage wird normalerweise auf Jahresbasis berechnet (365 Tage). Alternativ können für spezifische Analysen auch kürzere Zeiträume wie ein Quartal (90 Tage) oder ein Monat (30 Tage) verwendet werden.

4. Formel anwenden:

DPO = (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / Herstellkosten der verkauften Waren) x 365

Beispielrechnung

Angenommen, das Unternehmen XYZ hat folgende Finanzdaten:

  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: 500.000 €
  • Herstellkosten der verkauften Waren (COGS): 3.000.000 €
  • Anzahl der Tage: 365

Die Berechnung ergibt sich wie folgt:

DPO = (500.000 / 3.000.000) x 365

DPO = 0,1667 x 365

DPO = 61 Tage

Das Unternehmen XYZ benötigt durchschnittlich 61 Tage, um seine Lieferanten zu bezahlen. Dies bedeutet, dass XYZ seine Verbindlichkeiten effizient verwaltet und gleichzeitig seinen Cashflow optimiert.

Warum spielt die Kennzahl Days Payable Outstanding eine wichtige Rolle?

Das Tracking der DPO-Kennzahl ist für Unternehmen von großer Bedeutung, da sie die Effizienz des Zahlungsmanagements misst und wertvolle Einblicke in die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens liefert. Eine ausgewogene DPO hilft, den Cashflow zu maximieren und gleichzeitig Lieferantenbeziehungen zu pflegen.

1. Cash Management

Eine höhere DPO ermöglicht es Unternehmen, ihre liquiden Mittel länger im Unternehmen zu halten. Diese zusätzliche Flexibilität bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl den operativen Betrieb als auch strategische Entscheidungen positiv beeinflussen können:

Betriebliche Ausgaben

Zunächst einmal können Unternehmen mit einer höheren DPO ihre laufenden Kosten wie Gehalt, Miete oder Betriebsmittel einfacher decken. Dies reduziert den Bedarf an externer Finanzierung und trägt dazu bei, den operativen Betrieb stabil zu halten.

Wachstumsinvestitionen

Darüber hinaus bietet die erhöhte Liquidität die Möglichkeit, strategische Investitionen zu tätigen. Unternehmen können die freiwerdenden Mittel beispielsweise nutzen, um Produktionskapazitäten zu erweitern, neue Marketingkampagnen zu starten oder innovative Technologien einzuführen. Solche Investitionen können langfristig die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Finanzielle Puffer

Schließlich schafft eine höhere DPO die notwendige Flexibilität, um wirtschaftliche Schwankungen oder unvorhergesehene Herausforderungen zu bewältigen. Ob es sich um plötzliche Umsatzrückgänge oder unvorhergesehene Ausgaben handelt – eine erhöhte DPO bietet die Sicherheit, solche Situationen abzufedern, ohne den Geschäftsbetrieb zu beeinträchtigen.

2. Lieferantenbeziehungen

Eine gut ausbalancierte DPO ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Beziehungen zu Ihren Lieferanten nicht belastet werden. Hierbei spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle, die durch klare Kommunikation, geschickte Verhandlungen und den Aufbau langfristiger Partnerschaften realisiert werden können.

Klare Kommunikation

Es ist von größter Bedeutung, Transparenz in Bezug auf Zahlungsbedingungen und -pläne zu gewährleisten. Indem Unternehmen ihre Zahlungsrichtlinien und Zeitpläne offen mit den Lieferanten teilen, schaffen sie eine Grundlage für gegenseitiges Vertrauen. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte proaktiv zu lösen. Regelmäßige Updates über geplante Änderungen oder wirtschaftliche Herausforderungen können ebenfalls dazu beitragen, das Vertrauen weiter zu stärken.

Verhandlungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aushandlung flexibler und vorteilhafter Zahlungsbedingungen. Unternehmen können beispielsweise Rabatte für frühzeitige Zahlungen nutzen, um Kosten zu senken, oder verlängerte Zahlungsfristen vereinbaren, um den Cashflow zu optimieren. Diese Flexibilität schafft eine Win-Win-Situation, die sowohl den Lieferanten als auch dem Unternehmen zugutekommt. Darüber hinaus können regelmäßige Verhandlungen die Beziehung weiter stärken und eine langfristige Zusammenarbeit fördern.

Langfristige Partnerschaften

Pünktliche Zahlungen, die den vereinbarten Bedingungen entsprechen, bilden die Basis für stabile und vorteilhafte Partnerschaften. Diese Zuverlässigkeit signalisiert Lieferanten, dass sie auf Ihr Unternehmen zählen können, was wiederum zu bevorzugten Konditionen, einem besseren Service oder sogar bevorzugten Lieferungen führen kann. Langfristige Partnerschaften bieten beiden Seiten Sicherheit und tragen zur Schaffung einer starken und nachhaltigen Geschäftsbeziehung bei.

3. Indikator für finanzielle Gesundheit

Die DPO-Kennzahl ist ein zentraler Indikator, der zahlreiche wertvolle Einblicke in die finanzielle Effizienz eines Unternehmens liefert:

Liquidität:

Eine hohe DPO deutet darauf hin, dass ein Unternehmen sein Cash Management effektiv gestaltet. Durch die längere Beibehaltung liquider Mittel können Unternehmen operative Ausgaben decken und finanzielle Puffer schaffen. Jedoch sollte dies niemals zulasten der Lieferantenbeziehungen geschehen, da langfristig belastete Partnerschaften den Geschäftserfolg gefährden könnten.

Effizienz:

Eine optimale DPO zeigt, dass ein Unternehmen seine Zahlungsprozesse gut strukturiert hat. Dies bedeutet, dass Rechnungen strategisch genutzt werden, um Kreditbedingungen auszuschöpfen und die Liquidität zu sichern. Effizienz bei der Verwaltung der Verbindlichkeiten ist dabei ein Zeichen für robuste interne Prozesse.

Benchmarking:

Der Vergleich mit Branchenstandards hilft, die eigene Leistung im Hinblick auf Verbindlichkeitsmanagement zu bewerten. Zudem identifiziert Benchmarking potenzielle Verbesserungsbereiche, wodurch Unternehmen Maßnahmen ergreifen können, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. Regelmäßige Anpassungen im Vergleich zu Mitbewerbern fördern nicht nur die strategische Planung, sondern sichern auch nachhaltigen Erfolg.

Welche Faktoren beeinflussen die Days Payable Outstanding?

  1. Branchenstandards: Branchen wie Produktion oder Bauwesen haben aufgrund komplexer Lieferketten oft höhere DPO-Werte, während der Einzelhandel tendenziell niedrigere Werte aufweist.
  2. Lieferantenbeziehungen: Unternehmen, die starke Partnerschaften pflegen, können oft günstigere Zahlungsbedingungen aushandeln.
  3. Verhandlungsmacht: Größere Unternehmen haben in der Regel mehr Einfluss auf Zahlungsfristen als kleinere Firmen.
  4. Wirtschaftliche Bedingungen: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten neigen Unternehmen dazu, ihre Zahlungsfristen zu verlängern, um Cashflow zu sichern.
  5. Unternehmensstrategie: Die internen Richtlinien eines Unternehmens zur Zahlungsabwicklung beeinflussen die Höhe des DPO.

Wie lässt sich die DPO (Days Payable Outstanding) analysieren?

Die Analyse der DPO (Days Payable Outstanding) ist entscheidend, um Einblicke in die Zahlungspraktiken eines Unternehmens und deren Auswirkungen auf den Cashflow und die Lieferantenbeziehungen zu gewinnen. Dabei können sowohl eine hohe als auch eine niedrige DPO Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Auswertung der DPO 

Hohe DPO

Eine hohe DPO bedeutet, dass ein Unternehmen längere Zeit benötigt, um seine Lieferanten zu bezahlen. Dies kann strategisch vorteilhaft sein, birgt jedoch auch Risiken.

Vorteile:

  • Verbessertes Cashflow-Management und höhere Liquidität: Eine hohe DPO ermöglicht es Unternehmen, liquide Mittel länger im Unternehmen zu halten. Diese können für die Deckung laufender Betriebskosten oder zur Schaffung eines finanziellen Puffers verwendet werden.
  • Möglichkeit, zusätzliche Mittel für Investitionen zu nutzen: Durch die verzögerte Zahlung an Lieferanten kann das Unternehmen die freiwerdenden Mittel in Wachstumsprojekte wie neue Maschinen, Marketingkampagnen oder Produktentwicklungen investieren.

Nachteile:

  • Risiko, Lieferantenbeziehungen zu belasten: Lieferanten können durch verzögerte Zahlungen frustriert sein, was zu einer Verschlechterung der Beziehungen führen und die Verhandlungsposition bei zukünftigen Bestellungen schwächen kann.
  • Potenzielle Strafgebühren oder schlechtere Konditionen in der Zukunft: Einige Lieferanten können bei späten Zahlungen Strafgebühren erheben oder weniger günstige Zahlungsbedingungen anbieten. Dies könnte langfristig zu höheren Kosten führen.

Niedrige DPO

Eine niedrige DPO bedeutet, dass ein Unternehmen seine Lieferanten schneller bezahlt. Dies kann die Beziehungen zu Lieferanten stärken, hat jedoch Auswirkungen auf die Liquidität.

Vorteile:

  • Stärkere Lieferantenbeziehungen durch pünktliche Zahlungen: Schnelle Zahlungen schaffen Vertrauen und verbessern die Zusammenarbeit mit Lieferanten, was zu bevorzugten Konditionen oder besseren Serviceleistungen führen kann.
  • Möglichkeit, von frühen Zahlungsrabatten zu profitieren: Viele Lieferanten bieten Rabatte für frühzeitige Zahlungen an, was die Gesamtkosten für Waren und Dienstleistungen senken kann.

Nachteile:

  • Reduzierte Liquidität und eingeschränkte finanzielle Flexibilität: Durch frühe Zahlungen sinkt der Bestand an liquiden Mitteln, die für andere Geschäftsaktivitäten oder unvorhergesehene Ausgaben genutzt werden könnten.
  • Verpasste Investitionsmöglichkeiten: Mittel, die für frühe Zahlungen verwendet werden, stehen nicht mehr für potenziell ertragsreiche Investitionen oder strategische Projekte zur Verfügung.

Branchenbenchmarks für die DPO

Die Interpretation der DPO erfordert auch die Berücksichtigung von Branchenbenchmarks. Unterschiedliche Branchen haben verschiedene Standards für Zahlungsfristen. Zum Beispiel:

  • Einzelhandel: Hat in der Regel eine niedrigere DPO aufgrund des schnellen Umschlags von Lagerbeständen und der Notwendigkeit starker Beziehungen zu Lieferanten.
  • Fertigungsindustrie: Verfügt oft über eine höhere DPO, da längere Produktionszyklen und komplexere Lieferketten vorliegen.
  • Technologie: Kann stark variieren, abhängig von der Art der angebotenen Dienstleistungen.

Best Practices

Da Sie nun wissen, dass die Optimierung Ihrer DPO dabei helfen kann, Ihr Betriebskapital und Ihren freien Cashflow zu steigern, erfahren Sie hier einige Wege, dies zu erreichen:

1. Die DPO mit Lieferantenbeziehungen ausbalancieren

Gute Beziehungen zu Lieferanten sind entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Wenn ein Unternehmen seine DPO erhöht, verzögert es im Wesentlichen Zahlungen an Lieferanten. Obwohl dies den Cashflow verbessern kann, können diese Verzögerungen die Beziehungen belasten, wenn sie nicht gut gemanagt werden.

  • Regelmäßige Kommunikation: Halten Sie eine offene Kommunikation mit Ihren Lieferanten über Ihre Zahlungsrichtlinien und etwaige Änderungen im Zahlungsplan aufrecht. Diese Transparenz fördert Vertrauen.
  • Transparenz: Erklären Sie klar die Gründe für längere Zahlungsfristen, sei es zur besseren Verwaltung des Cashflows oder aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.
  • Einhaltung von Vereinbarungen: Halten Sie Zahlungsbedingungen und -vereinbarungen ein, um Ihre Glaubwürdigkeit zu wahren. Lieferanten sind eher bereit, flexibel zu sein, wenn sie auf Ihre Zuverlässigkeit vertrauen können.

2. Technologie nutzen

Der Einsatz moderner Technologie kann das Management von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erheblich verbessern und die DPO optimieren.

  • Buchhaltungssoftware: Implementieren Sie robuste Buchhaltungssoftware, um Rechnungen, Fälligkeitsdaten und Zahlungen genau zu verfolgen. So vermeiden Sie verpasste Zahlungen und verspätete Gebühren.
  • ERP-Systeme: Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme können verschiedene Geschäftsprozesse integrieren, Echtzeiteinblicke in Finanzdaten bieten, Prognosen verbessern und Zahlungspläne effektiver verwalten.
  • Automatisierung: Automatisieren Sie Routinetätigkeiten wie die Rechnungsbearbeitung und Zahlungsplanung, um Fehler zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Automatisierung sorgt für pünktliche Zahlungen, ohne dass Lieferantenbeziehungen beeinträchtigt werden.

3. DPO überwachen und anpassen

Die regelmäßige Überwachung und Anpassung Ihrer DPO stellt sicher, dass sie mit der Finanzstrategie und den Cashflow-Bedürfnissen Ihres Unternehmens übereinstimmt.

  • Regelmäßige Reviews: Führen Sie monatliche oder vierteljährliche Reviews Ihrer DPO durch. Analysieren Sie, wie sie sich auf Ihren Cashflow und Ihre Liquidität auswirkt.
  • Zahlungsstrategien anpassen: Basierend auf den Reviews passen Sie Ihre Zahlungsstrategien an. Wenn sich Ihr Cashflow verbessert, ziehen Sie eine Senkung der DPO in Betracht, um die Beziehungen zu Lieferanten zu stärken.
  • KPIs: Legen Sie wichtige Leistungskennzahlen (KPIs) fest, um die Effizienz Ihres Verbindlichkeitsmanagements zu verfolgen. Nutzen Sie diese KPIs, um fundierte Entscheidungen zur Anpassung Ihrer DPO zu treffen.

4. Zahlungsbedingungen verhandeln

Die aktive Verhandlung von Zahlungsbedingungen mit Lieferanten kann helfen, ein Gleichgewicht zu schaffen, das beiden Parteien zugutekommt.

  • Bedürfnisse der Lieferanten verstehen: Erkennen Sie, dass auch Lieferanten Cashflow-Bedürfnisse haben. Die Aushandlung von Bedingungen, die für beide Seiten vorteilhaft sind, kann langfristige Beziehungen fördern.
  • Flexible Bedingungen: Verhandeln Sie flexible Zahlungsbedingungen. Beispielsweise könnten Sie längere Fristen vereinbaren, jedoch mit Rabatten für frühzeitige Zahlungen, was beiden Seiten Vorteile bietet.
  • Großbestellungen: Nutzen Sie Ihre Kaufkraft, um bessere Konditionen zu verhandeln. Größere, gebündelte Bestellungen können Ihnen mehr Verhandlungsspielraum bieten.

5. Branchenbenchmarks analysieren

Der Vergleich Ihrer DPO mit Branchenbenchmarks hilft Ihnen, Ihre Position zu verstehen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

  • Branchenstandards: Recherchieren Sie branchenspezifische Standards für die DPO, um zu beurteilen, wo Ihr Unternehmen steht. Branchen wie der Einzelhandel haben oft niedrigere DPOs, während die Fertigungsindustrie höhere Werte aufweist.
  • Wettbewerbsanalyse: Analysieren Sie die DPO Ihrer Wettbewerber. Wenn Ihre DPO deutlich höher oder niedriger ist, untersuchen Sie die Gründe dafür und welche Anpassungen notwendig sein könnten.
  • Leistungsverbesserung: Nutzen Sie die Benchmark-Analyse, um Best Practices innerhalb Ihrer Branche zu identifizieren. Die Implementierung dieser Praktiken kann dazu beitragen, Ihre DPO zu optimieren und das gesamte Finanzmanagement zu verbessern.

Days Sales Outstanding (DSO) vs. Days Payable Outstanding (DPO)

Das Verständnis der finanziellen Gesundheit und Effizienz eines Unternehmens erfordert die Analyse verschiedener Schlüsselkennzahlen, darunter Days Sales Outstanding (DSO) und Days Payable Outstanding (DPO). Diese beiden Kennzahlen geben Einblicke in die Effizienz, mit der ein Unternehmen seine Forderungen und Verbindlichkeiten verwaltet.

Während die DSO die durchschnittliche Zeit misst, die ein Unternehmen benötigt, um Zahlungen von seinen Kunden einzuziehen, zeigt die DPO, wie lange ein Unternehmen durchschnittlich braucht, um seine Lieferanten zu bezahlen. Der Vergleich und die Analyse dieser beiden Kennzahlen helfen Unternehmen, ihren Cashflow zu optimieren, gute Beziehungen zu Lieferanten aufrechtzuerhalten und die allgemeine finanzielle Stabilität sicherzustellen.

DefinitionFormelBeispielBeispielrechnung
Days Sales Outstanding (DSO): Die durchschnittliche Anzahl an Tagen, die ein Unternehmen benötigt, um Zahlungen von seinen Kunden nach einem Verkauf einzuziehen.
DSO = (Forderungen ÷ Gesamtkreditverkäufe) x 365

Gesamtkreditverkäufe: 500.000 €Forderungen: 100.000 € (Betrag, den Kunden an ABC schulden) 
Days Payable Outstanding (DPO): Die durchschnittliche Anzahl an Tagen, die ein Unternehmen benötigt, um seine Lieferanten nach Erhalt einer Rechnung zu bezahlen. DPO = (Verbindlichkeiten ÷ Kosten der Verkauften Ware (COGS)) x 365 Kosten der verkauften Waren (COGS): 300.000 €Verbindlichkeiten: 50.000 € (Betrag, den ABC den Lieferanten schuldet)(50.000 ÷ 300.000) x 365 = 61 Tage 
Days Sales Outstanding (DSO) vs. Days Payable Outstanding (DPO)

Auswertung:

DSO (73 Tage): Das Beispielunternehmen ABC benötigt durchschnittlich 73 Tage, um Zahlungen von seinen Kunden nach einem Verkauf einzuziehen.
DPO (61 Tage): Das Beispielunternehmen ABC benötigt durchschnittlich 61 Tage, um seine Lieferanten nach Erhalt einer Rechnung zu bezahlen.

Das Verständnis dieser Kennzahlen hilft ABC, den Cashflow effizient zu steuern, indem Forderungen rechtzeitig eingezogen werden und gleichzeitig die Verbindlichkeiten ausgewogen verwaltet werden.

Fazit

Die DPO ist eine zentrale Kennzahl, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Effizienz bei der Verwaltung von Verbindlichkeiten und dem gesamten Cashflow zu analysieren. Durch die präzise Berechnung und detaillierte Analyse der DPO können Unternehmen wertvolle Einblicke in ihre finanzielle Gesundheit gewinnen, ihre Zahlungsbedingungen gezielt optimieren und strategische Maßnahmen im Cash-Management entwickeln.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor liegt darin, die DPO so auszubalancieren, dass sowohl der Cashflow stabil bleibt als auch starke Lieferantenbeziehungen gepflegt werden. Regelmäßige Überprüfungen und strategische Anpassungen der DPO tragen wesentlich zur operativen und finanziellen Stabilität eines Unternehmens bei.

FAQs

1. Was ist die durchschnittliche Anzahl der Tage für die DPO?
Die durchschnittliche DPO liegt je nach Branche zwischen 30 und 90 Tagen. Beispielsweise hat ein Einzelhandelsunternehmen häufig eine DPO von 45 Tagen.

2. Was ist eine gute DPO?
Eine gute DPO variiert je nach Branche, sollte jedoch ein Gleichgewicht zwischen effizientem Cashflow-Management und stabilen Lieferantenbeziehungen schaffen.

3. Ist eine hohe oder niedrige DPO besser?
Eine moderate DPO ist ideal, da sie Liquidität sichert, ohne Lieferantenbeziehungen zu belasten.

4. Wie wird die DPO berechnet?
DPO = (Verbindlichkeiten / COGS) x Anzahl der Tage, wobei Verbindlichkeiten die offenen Rechnungen repräsentieren und COGS die direkten Kosten für die Produktion.

Entdecken Sie die HighRadius Finanzlösungen!

see it in action Demo anfordern

Von Marken geschätzt, von Analysten empfohlen

HighRadius als Marktführer im Gartner® Magic Quadrant™ 2024 für Invoice-to-Cash-Anwendungen

Zum dritten Mal in Folge führend in der Ausführungsfähigkeit und Vision. Gartner: „Führende Unternehmen setzen ihre Vision erfolgreich um und sind gut für die Zukunft aufgestellt.“

gartner image banner

The Hackett Group® zeichnet HighRadius als Digital World Class® Anbieter aus

Erfahren Sie, warum HighRadius seit zwei Jahren in Folge als Digital World Class Anbieter für Order-to-Cash-Automatisierungssoftware ausgezeichnet wurde.

Hackett Banner

HighRadius zum zweiten Mal in Folge als Leader im IDC MarketScape für Forderungsmanagement-Software für große und mittelständische Unternehmen ausgezeichnet

Zum zweiten Jahr in Folge wird HighRadius im IDC MarketScape als führender Anbieter von Forderungsmanagement-Software für große und mittelständische Unternehmen anerkannt. Der IDC-Bericht hebt die Integration von maschinellem Lernen in die Produkte von HighRadius hervor, wodurch die Zahlungszuordnung, das Kreditmanagement und die Cash-Flow-Prognosen verbessert werden.

IDC Banner

Forrester würdigt HighRadius im AR Invoice Automation Landscape Report, Q1 2023

Im AR Invoice Automation Landscape Report, Q1 2023, hebt Forrester den bedeutenden Beitrag von HighRadius zur Branche hervor, insbesondere für große Unternehmen in Nordamerika und EMEA, und bestätigt seine Position als einziger Anbieter, der die komplexen Anforderungen dieses Segments umfassend erfüllt.

Forrester Banner

>1000

Kunden weltweit

>2700

Implementierungen

10,3 Bill. $

Transaktionen jährlich

6

Kontinente

Bereit, die Zukunft der Finanzwelt zu erleben?

Mit einem Experten sprechen

Erfahren Sie mehr über die ideale Finanzlösung für Ihre Bedürfnisse.

Vereinbaren Sie einen Termin

Demo ansehen

Entdecken Sie unsere Produkte durch selbstgeführte interaktive Demos.

Erkunden Sie das Demo-Center